Stielaugen machen \(auch: bekommen, kriegen\)

Stielaugen machen \(auch: bekommen, kriegen\)
Stielaugen machen (auch: bekommen; kriegen)
 
Die umgangssprachlich-scherzhafte Wendung »Stielaugen machen« bedeutet zum einen »ein verblüfftes Gesicht zu machen«. In diesem Sinne steht die Redewendung beispielsweise in folgendem Zitat aus Alfred Anderschs Roman »Die Rote«: »(...) diese alte Hure bekam Stielaugen, als sie die Summe hörte, die ich ihr als Miete bot« (S. 225). Und in Manfred Bielers Roman »Der Bär« heißt es: »In Zerbst hätte das Schalterfräulein Stielaugen gemacht, wenn der Herr Landrat ein Billett nach Berlin löste« (S. 325). - Zum anderen ist die Wendung in der Bedeutung gebräuchlich »auf etwas, was der Betreffende auch gern hätte, in deutlich sichtbarer Weise mit Begierde, Neid blicken«: Die Kinder werden Stielaugen kriegen, wenn sie die Torte sehen.
 
 
Bieler, Manfred: Der Bär. Hamburg: Hoffmann & Campe Verlag, 1983.

Universal-Lexikon. 2012.

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